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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Blaue Hand

Band 2, Seite [unpaginiert]
Blauehandgasse
[kein Datum]
Band 2, Seite 65
Blauehandgasse 11
I.135
Juli 1859
Ueber dem Fensterbogen im Schlußstein beifolgende Schilder mit der Jahreszahl 1716, welche die Erbauung des jetzigen Hauses anzudeuten scheint.
Das eine Schild trägt die Zeichen des Posamentier Handwerks Quasten, Knöpfe, Schnüre u.s.w., das andere einen verschlungenen Namenszug und die Buchstaben J. C. Was die Krone darüber bedeutet, konnte ich nicht ermitteln. Das Haus ist gegenwärtig von verrufenem Gesindel bewohnt.
Band 2, Seite 69
Blaue Hand
Blaue Handgasse 5
I.183
21. Mai 1860
Im Schlußstein über der Thür ist eine Hand ausgehauen, dabei die Inschrift
Dieses Haus steht in Gottes Hand
Zur blauen Hand ist es genannt. 1771.
Die Jahrzahl zeigt wahrscheinlich die Erbauungszeit an. Im Keller war früher ein Stein eingemauert, der sichjetzt in der Küche befindet und recht unten an der Erde angebracht ist, wo ich ihn heute sah. Es ist darauf eine Hand ausgehauen, welche aus einer Spitzenmanschette heraussieht, allein von so roher Arbeit, daß ich es nicht der Mühe werth hielt, ihn abzubilden. Es scheint der Schildstein eines früheren Hauses und war wahrscheinlich über der Hausthür angebracht.
Band 2, Seite [190]
mehrere alte Kellergewölbe, die jedenfalls früher mit Häusern überbaut waren. Eines der noch stehenden fesselte meine Aufmerksamkeit immer ganz besonders, und ihm sowie dem daranstoßenden Anbau gilt eigentlich diese Abhandlung. Es war von Stein bis zum Dache aufgeführt, die Ecken mit großen Steinen, Läufern und Bindern verlegt, die Thüren sämmtlich mit Spitzbogen, klein und aus außerordentlich großen Werkstücken zusammengefügt, sämmtliche Meißelarbeit von blauem Stein. An dieses Haus lehnte sich der oben erwähnte Anbau an, bei diesem war der Untersatz ebenfalls von Stein, der erste Stock aber von Fachwerk aufgesetzt, das mit Backsteinen ausgemauert war, ebenfalls sämmtliche Thüren mit Spitzbogen, unten von Stein, oben von Holz gehauen, und aber eine Merkwürdigkeit, die ich noch nie gesehen, war die, daß die Fensterkreutzstöcke im oberen Stock von Holz waren, aber genau die Formen der Steinconstruktion nachahmten, wie beifolgende Abb. zeigt. Es ist mir nie wieder vorgekommen.
Im ersten Stock an den Wänden eines saalartigen Raumes waren auf die Wand Fresken gemalt, alte Bilder, wohl gleichzeitig mit dem Bau entstanden. Ein Jagdzug, welcher sich aus den Thoren einer Burg bewegt, voraus eine Dame auf einem Schimmel, welche mit einem grünen Kleide angethan war und auf dem Kopf ein kleines Barett mit Feder trug, auf der rechten emporgehaltenen Hand saß ihr ein behaubter Falke.
Rechts und links von dem Pferde gingen zwei Knechte mit Jagdspießen, hinter der Dame kamen viele Figuren, theils zu Fuße, theils zu Pferde über die heruntergelassene Zugbrücke des Schlosses.
Band 8, Seite 133
Nussbaum
Münzgasse 4 | Blauehandgasse
I.128
Juli 1854
Existirt nicht mehr, sondern der Platz, auf welchem das Haus gestanden, wurde zum Hof des Bankgebäudes gezogen.
Es war ein altes Haus mit entsetzlichem Gewinkel, Trepp auf, Trepp ab. Ueber der Hausthür die rohe Abbildung eines Nußbaums als Schlußstein. Neben der Hausthür eine Thüre mit einem herumlaufenden Rundstab, durch dieselbe gelangte man unter einen Schoppen, und von da in ein kleines Höfchen mit einem alten Brunnen. Vor dem Abbruch war das Haus in schlechtem Ruf und vielfach von Lumpengesindel bewohnt. Abgebrochen wurde es bei der Einrichtung des Bankgebäudes 1854.
Band 10, Seite 329
Schüppengasse 3
I.129
August 1859
An einem Tragstein, der mit dem Hause 5, Eck der Blauehandgasse wahrscheinlich gemeinschaftlichen Brandmauer B. F. 1712 eingehauen. Das Haus hat ziemlich das Aussehen eines älteren Baues, etwa 80 Jahre jünger, doch ist es nicht mit Gewißheit zu bestimmen. Vielleicht bedeutet die Zahl das Jahr der Erbauung der gemeinschaftlichen Brandmauer bei Gelegenheit des Neubaus 5, und das alte Haus blieb stehen, was wahrscheinlich ist.
Band 10, Seite 331
Schüppengasse 5
I.130
1. Juni 1876
Das Eck mit der Blauehandgasse hat auf der Seite nach der Letzteren sehr alte Bauten, die meistens einstöckig sind und in ihrem Erdgeschoß mehrere vermauerte Thüren haben, von welchen einige mit einem Spitzbogen überwölbt sind. Vielfache Veränderungen sind über diese Gebäude dahingegangen und ihre eigentliche Grundform schwer und nur für das geübte Auge zu erkennen. Jedenfalls haben die sämmtlichen Bauten die Bestimmung von Ställen, Lagerräumen oder sonst derartige Verwendung gehabt.
Seit der Anlage der Bankgebäude und der damit verbundenen Umgestaltung der Gegend hat die nächste Umgebung auch manche Veränderung erlitten, die in Rede stehende Seite der Häuser aber ihr altes Aussehen vollkommen beibehalten.
Im Augenblick sind sie Eigenthum der Familie v. Bethmann.